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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

CAD und CAD-Standardisierung im FM: Auftraggeber- und Betreiberpflichten

Facility Management: CAD » Strategie » Betreiberverantwortung

CAD und CAD-Standardisierung im Facility Management

CAD und CAD-Standardisierung im Facility Management

Computer-Aided Design (CAD) ist ein zentrales Instrument im Facility Management (FM) und der Bauwirtschaft. CAD-Standardisierung dient dazu, einheitliche Richtlinien für die Erstellung, Verwaltung und Nutzung von Zeichnungen zu schaffen. Dies fördert die Effizienz, minimiert Fehler und gewährleistet die Einhaltung rechtlicher und normativer Anforderungen. Die CAD-Standardisierung ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz und Rechtssicherheit im Facility Management. Auftraggeber müssen klare Standards definieren und deren Einhaltung sicherstellen, während Betreiber für die Pflege, Nutzung und Qualität der CAD-Daten verantwortlich sind. Durch die Einhaltung rechtlicher und normativer Vorgaben sowie die Integration moderner Technologien können CAD-Standards nicht nur die Betriebsprozesse optimieren, sondern auch zur langfristigen Wertsteigerung von Immobilien und Anlagen beitragen.

Kontext der Büroflächenoptimierung

Definition von Standards und Anforderungen

  • Definition: Auftraggeber tragen die Verantwortung für die Erstellung von CAD-Standards, die den Anforderungen des Projekts und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

  • Pflichten: Festlegung von Standards für Layer-Strukturen, Bemaßungen, Farben und Linientypen gemäß DIN ISO 13567 (Strukturierung von CAD-Layern).

  • Berücksichtigung der Anforderungen der DIN EN ISO 19650 (Organisation und Digitalisierung von Informationen bei Bauwerken, einschließlich BIM).

  • Definition von Austauschformaten wie DWG, DXF oder IFC, um Interoperabilität sicherzustellen.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • VOB/C: Anforderungen an die Dokumentation bei Bauprojekten.

  • DIN ISO 13567: Strukturierung von CAD-Daten.

Erstellung eines Lastenhefts für CAD-Standards

  • Definition: Auftraggeber müssen ein Lastenheft erstellen, das die Anforderungen an die CAD-Standards und die Datenbereitstellung definiert.

  • Pflichten: Präzisierung der Anforderungen an Zeichnungsinhalte, z. B. Grundrisse, Schnitte und Details.

  • Vorgabe von Spezifikationen für die Datenübergabe, z. B. Georeferenzierung gemäß DIN 18710 (Vermessungswesen).

  • Sicherstellung der Einhaltung von Datenschutzvorgaben gemäß DSGVO bei der Bereitstellung von CAD-Daten.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DIN EN ISO 19650: Anforderungen an die Informationsorganisation.

  • DSGVO: Datenschutzanforderungen bei der Datenverarbeitung.

Interoperabilität und Datenaustausch

  • Definition: Auftraggeber sind dafür verantwortlich, dass die CAD-Daten interoperabel und plattformunabhängig nutzbar sind.

  • Pflichten: Sicherstellung der Nutzung standardisierter Austauschformate wie IFC (Industry Foundation Classes).

  • Definition von Schnittstellen zwischen CAD-Systemen und anderen FM-Softwarelösungen, z. B. CAFM-Systemen.

  • Prüfung der Einhaltung von Standards gemäß DIN EN ISO 16739 (IFC für Datenaustausch).

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DIN EN ISO 16739: Anforderungen an den Datenaustausch.

  • VOB/B: Vertragsbedingungen für Bauleistungen.

Qualitätssicherung und Überprüfung

  • Definition: Auftraggeber müssen die Einhaltung der CAD-Standards durch Dienstleister und Partner überwachen.

  • Pflichten: Durchführung regelmäßiger Qualitätsprüfungen von CAD-Daten.

  • Implementierung von Audit-Prozessen zur Sicherstellung der Einhaltung von Normen.

  • Berücksichtigung von rechtlichen Anforderungen an die Dokumentation, z. B. gemäß HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure).

  • Rechtliche Grundlagen:

  • HOAI: Anforderungen an Planungsleistungen.

  • DIN EN ISO 9001: Qualitätsmanagementsysteme.

Datenpflege und Aktualisierung

  • Definition: Betreiber sind für die Pflege und Aktualisierung der CAD-Daten verantwortlich, um deren Relevanz und Genauigkeit sicherzustellen.

  • Pflichten: Aktualisierung von Zeichnungen bei baulichen Änderungen oder neuen Nutzungen.

  • Sicherstellung der Konsistenz zwischen CAD-Daten und tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort.

  • Durchführung regelmäßiger Datenprüfungen gemäß DIN EN ISO 41001 (Managementsysteme für Facility Management).

  • Rechtliche Grundlagen:

  • BetrSichV: Anforderungen an die Dokumentation sicherheitsrelevanter Anlagen.

  • DIN EN ISO 41001: Anforderungen an FM-Datenmanagement.

Nutzung von CAD-Daten im Betrieb

  • Definition: Betreiber müssen sicherstellen, dass CAD-Daten effektiv für den Betrieb und die Instandhaltung genutzt werden.

  • Pflichten: Verwendung der CAD-Daten zur Planung von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen.

  • Integration der CAD-Daten in CAFM- und ERP-Systeme zur Unterstützung betrieblicher Prozesse.

  • Einhaltung der Datenschutzanforderungen gemäß DSGVO bei der Nutzung von CAD-Daten.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DSGVO: Datenschutz bei der Nutzung von digitalen Daten.

  • DIN EN ISO 41012: Leitlinien für die Beschaffung von FM-Dienstleistungen.

Sicherstellung der Datenqualität

  • Definition: Betreiber müssen die Qualität und Aktualität der CAD-Daten sicherstellen.

  • Pflichten: Durchführung regelmäßiger Audits zur Überprüfung der Datenqualität.

  • Nutzung von Tools zur Validierung der Einhaltung von CAD-Standards.

  • Sicherstellung der Einhaltung von Normen wie DIN ISO 13567 und DIN EN ISO 19650.

  • Rechtliche Grundlagen:

  • DIN ISO 13567: Strukturierung von CAD-Daten.

  • DIN EN ISO 19650: Organisation von Bauwerksinformationen.

Stärken (Strengths):

  • Einheitlichkeit: Förderung einer konsistenten Datenstruktur.

  • Effizienz: Reduzierung von Fehlern und Nacharbeit.

  • Rechtssicherheit: Unterstützung bei der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen wie VOB und HOAI.

  • Nachhaltigkeit: Verbesserte Datenintegration für Lebenszyklusbetrachtungen.

Schwächen (Weaknesses):

  • Kosten: Hohe Anfangsinvestitionen in Schulungen und Software.

  • Komplexität: Erfordert qualifiziertes Personal und klare Prozesse.

  • Abhängigkeit: Bindung an spezifische Softwarelösungen oder Anbieter.

Chancen (Opportunities):

  • Technologieintegration: Nutzung von BIM und IoT zur Datenvernetzung.

  • Standardisierung: Erhöhte Akzeptanz von Standards wie IFC und DIN EN ISO 19650.

  • Nachhaltigkeit: Optimierte Ressourcennutzung durch verbesserte Datenqualität.

Risiken (Threats):

  • Regulatorische Änderungen: Anpassungen an neue rechtliche Vorgaben.

  • Datenverluste: Risiken durch unzureichende Datensicherungsmaßnahmen.

  • Marktabhängigkeit: Schwierigkeiten bei der Integration von Drittanbieter-Lösungen.