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CAD-Standard im planungs- und baubegleitenden Facility Management

Facility Management: CAD » Leistungen » Planungsbegleitendes FM

Datenkonsistenz, Strukturqualität und FM-taugliche Planung über alle Projektphasen

Datenkonsistenz, Strukturqualität und FM-taugliche Planung über alle Projektphasen

Dieses Fachkonzept definiert die Anforderungen an die Erstellung, Strukturierung, Prüfung und Übergabe von CAD-Daten aus Sicht des planenden und baubegleitenden Facility Managements (FM). Ziel ist es, sicherzustellen, dass CAD-Pläne für den späteren Gebäudebetrieb, die Flächenbewirtschaftung, das CAFM-System und Dokumentationspflichten verwendbar sind.

FM-relevante CAD-Standards ermöglichen durchgängige Datenverwendung von Planung bis Betrieb, reduzierte Medienbrüche bei der Übergabe an das CAFM, standardisierte Layer- und Strukturkonzepte und eine präzise, betriebsrelevante Dokumentation. Ein FM-tauglicher CAD-Standard stellt sicher, dass Planungsdaten nicht im Projekt enden, sondern lebenszyklustauglich weiterverwendet werden – für Betrieb, Bewirtschaftung, Instandhaltung, Umbau und Dokumentation. Er reduziert Schnittstellenverluste, minimiert Fehler und schafft Transparenz und Datenqualität im Gebäudebetrieb.

CAD-Standards für lebenszyklustaugliche Gebäudedaten

Ausgangslage und Herausforderungen - Ohne klare CAD-Standards im Projekt entstehen oft:

  • uneinheitliche Layerstrukturen und Benennungen,

  • nicht betriebsgeeignete Raumstrukturen (fehlende IDs, doppelte Flächen),

  • fehlende Trennung zwischen Planungselementen und Bestandsinformationen,

  • erschwerte oder unmögliche CAFM-Übernahme,

  • aufwändige manuelle Nachbearbeitung bei Übergabe an das Facility Management.

Rolle des planenden und baubegleitenden FM

Das Facility Management bringt bereits in der Entwurfs- und Ausführungsplanung seine Anforderungen an CAD-Daten ein.

FM stellt sicher, dass:

  • raumbezogene Informationen (Raum-ID, Fläche, Nutzungseinheit) standardisiert angelegt werden,

  • Trennlinien, Zonen, Einbauten, Medienführungen sauber strukturiert sind,

  • Layer- und Attributsysteme mit dem CAFM-System kompatibel sind,

  • alle Übergabeformate, Dateiversionen und Planinhalte vertraglich geregelt sind,

  • und die finale Übergabe digital, verifiziert und dokumentiert erfolgt.

Layerstruktur und Inhalte

  • Verwendung eines standardisierten Layerkonzepts (z. B. nach VDI 6025 oder AIA/LOD)

  • Trennung nach: Architektur (Wände, Türen, Fenster)

  • Raumzonen (Nettofläche, Raum-ID, Nutzungsart)

  • TGA (Lüftung, Heizung, Elektro, Medien)

  • Möbel, Ausstattung

  • FM-relevante Sonderelemente (z. B. Schließsysteme, Reinigungszonen)

  • keine Überlagerung von Layout- und Planinformationen in einem Layer

Raumobjekte / Raumgeometrien

  • Geschlossene Raumkonturen mit eindeutiger ID (Raumstempel / GUID)

  • FM-taugliche Attributierung: Raumnummer, Name, Nutzung, Fläche, Geschoss, Nutzungseinheit

  • Flächenausweisung nach DIN 277 oder GIF, je nach Verwendungszweck

  • Trennung von Mieteinheiten, Abrechnungseinheiten, FM-Zonen

  • Geometrien müssen „CAFM-lesbar“ (polygonal geschlossen, ohne Überschneidungen) sein

Dateiformate und Austausch

  • Übergabeformate: DWG, DXF (2D/3D je nach Scope), ergänzend PDF

  • Layerstruktur als Dokumentation im Format XLS/PDF

  • optional: IFC-Modelle für BIM-basierte Übergabe

  • Pläne in metrischem Maßstab (1:100 oder 1:50), passgenau und maßstabsgetreu

  • Dateinamen- und Ordnungsstruktur gemäß abgestimmtem Standard

Abnahmekriterien

  • Vollständigkeit aller Geschosse, Gebäudeteile und Räume

  • Einhaltung aller Layer-/ID-Konventionen

  • Prüfung auf CAFM-Tauglichkeit (z. B. mit Import-Tools oder Plausibilitätsprüfung)

  • Sichtprüfung auf Maßhaltigkeit, Textlegibilität, Symbolverwendung

  • Abnahmeprotokoll mit Prüfergebnis und Abweichungen

Übergabedokumentation

  • strukturierter Planordner (digital + optional Print) mit: Raumlisten (XLS)

  • Layer-/Blockdefinitionen

  • Raumtypdefinitionen / Nutzungscodes

  • ggf. Reinigungszonen, Schließgruppen, Brandschutzinformationen

  • Protokollierte Änderungsstände („Planstand FM-Übergabe“)

  • Ansprechpartnerliste für Rückfragen

Integration ins CAFM-System

  • Direkte oder batchweise Datenübernahme von Raumobjekten und Attributen

  • Verknüpfung von Raum-GUID mit CAFM-Stammdaten (z. B. für Ticket, Wartung, Buchung)

  • Nutzung als Grundlage für Flächenmanagement, Reinigungsmanagement, Umzugsplanung

  • Vermeidung doppelter Erfassung durch saubere Datenübergabe aus der Planung

  • Dokumentation des Übergabezeitpunkts und der Prüfvermerke im CAFM

FM-Mindeststandards für CAD-Pläne

Thema

Vorgabe

Raumkonturen

Geschlossene Polylinien, keine Überschneidungen, ohne Doppellinien

Raumstempel

Klar positioniert, eindeutig, mit ID und Fläche

Planmaßstab

1:100 als Regelformat, optional 1:50 für Detailbereiche

Formate

DWG + PDF, optional DXF/IFC

Sprache

Deutsch / Englisch gemäß Projektvereinbarung

Maßeinheiten

Meter (kein Zoll/Fuß)

Layer-Norm

VDI 6025, VDI 3814 oder projektspezifisch abgestimmt

Erfolgsfaktoren im Projekt

  • frühzeitige FM-Beteiligung in der Planungs- und Ausschreibungsphase

  • verbindlicher CAD-/FM-Standard in der AIA oder BAP verankern

  • regelmäßige Plausibilitätsprüfungen während der Bauausführung

  • zentrale Koordination der Übergabeformate und Abnahmen

  • Einbindung der CAD-Daten in die Betriebsprozesse (z. B. über CAFM, Reinigungsdienste, Buchungssysteme)