Strukturierte, FM-taugliche Planungsdaten für lebenszyklusorientierten Betrieb Ziel dieses Betriebskonzepts ist es, sicherzustellen, dass sämtliche CAD-Daten, die im Rahmen der Planung und Bauausführung eines neuen Standorts entstehen, qualitätsgesichert, standardisiert und direkt für den Betrieb verwendbar sind. Dies betrifft insbesondere die Nutzung der CAD-Daten für Flächenmanagement und Raumdatenpflege, Dokumentation technischer Anlagen und Infrastrukturen, Integration in CAFM-Systeme und Betriebsprozesse und Wartung, Reinigung, Umbauplanung, Buchungssysteme, Energieauswertung. Ein durchgängiger, FM-tauglicher CAD-Standard ist essenziell für die Datenverfügbarkeit, Betriebsfähigkeit und Effizienz am neuen Standort. Er schafft die Grundlage für digitale Prozesse, CAFM-Einbindung, Betreiberverantwortung und Servicequalität – vom ersten Planungsschritt bis zur langfristigen Bewirtschaftung.
CAD-Betriebskonzept für durchgängige Gebäudedaten Geltungsbereich - Das Betriebskonzept gilt für: alle Gebäude, Hallen, Nebenflächen und Außenbereiche des neuen Standorts,
alle Leistungsphasen, beginnend mit der Entwurfsplanung bis zur Übergabe,
alle Gewerkesichten: Architektur, TGA, Elektro, Brandschutz, Möblierung, Sondergewerke,
alle Schnittstellen zu CAFM, BIM, DMS, Betreiberverantwortung und Dienstleistern.
Format und Dateistruktur Standardformat: DWG (2D-Grundrisse), optional DXF / IFC / Revit
Pläne nach Gebäudeteilen / Geschossen eindeutig benannt (Dateikonvention)
Maßstab: 1:100 (optional Detailpläne in 1:50)
Maßeinheit: Meter
Koordinatenursprung: definiert und dokumentiert
Pläne im UTM- oder lokalen Koordinatensystem für spätere GIS-Verknüpfung
Layerstruktur Layerstruktur nach VDI 6025 , ergänzt um projektspezifische FM-Layer
Trennung nach: Raumkonturen
Rauminformationen (ID, Nutzung, Fläche, Einheit)
Architektur- und Ausbauelemente (Wände, Fenster, Türen)
technische Installationen (TGA, Elektro, IT, Sonderanlagen)
Möblierung
Reinigungszonen, Schließbereiche (optional)
Raumobjekte und Raumstempel Jeder Raum als geschlossene Polylinie mit eindeutiger Raum-ID (GUID)
Raumstempel enthält: Raumnummer
Raumbezeichnung
Nettofläche (nach DIN 277)
Nutzungseinheit / Abteilung
Geschossbezug
Format: lesbar, einheitlich, CAx-kompatibel
Übergabeformate DWG-Dateien je Geschoss / Gebäude / Gewerke
ergänzende PDF-Pläne (maßstabsgetreu) für Sichtprüfungen
Raumlisten im Excel-Format mit allen relevanten Attributen
IFC-Dateien bei modellbasiertem Planungsansatz (optional für BIM)
Layerliste (Excel) als Referenz
Plankatalog mit Dateibenennungssystematik
Übergabezeitpunkte Vor Inbetriebnahme: vollständiger Stand zur Integration ins CAFM
Mit Abnahmeprotokollen: Pläne als Teil der Übergabedokumentation
Bei Änderungen: Nachlieferung aktualisierter CAD-Daten spätestens 4 Wochen nach Änderung
Einbindung in FM- und Betriebsprozesse - CAD-Daten bilden die Grundlage für folgende Betriebsfunktionen: Raumstruktur, Flächenauswertung, Standortnavigation
Zonierung, Flächenarten, Reinigungsfrequenz
Nutzungsarten, Auslastung, Desk-Sharing, Projektflächen
Raumnummern, Zonengrenzen
Verortung technischer Anlagen, Wartungsobjekte
Fluchtwege, Brandschutzbereiche, Zugangszonen
Raumdaten, Belegungspläne, Buchungslogik
Rollen und Verantwortlichkeiten Erstellung und Pflege der Pläne gemäß Vorgaben
Koordination und Übergabe der Planstände
Anforderungsklärung, Prüfung, Abnahme, Integration in FM-Prozesse
Systemintegration, Datenimport, Verknüpfung mit Betriebssystemen
Gewerkepläne mitlagenfähig und FM-tauglich bereitstellen
Abnahme der Gesamtstruktur, Prüfung auf Lebenszyklustauglichkeit
Qualitätssicherung und Planprüfung Automatisierte Plausibilitätsprüfung (z. B. auf geschlossene Raumkonturen)
Manuelle Sichtprüfung auf Maßhaltigkeit, Symbolik, Leserlichkeit
Raumlistenabgleich mit Bau- und Nutzerprogramm
Prüfprotokolle mit Abweichungsdokumentation
Verwendung eines Planprüftools oder CAD-Import-Tests im CAFM
Weiterentwicklung und Änderungsmanagement Planänderungen nach Umbauten oder Umzügen innerhalb von 6 Wochen zu aktualisieren
Kennzeichnung aller Planstände mit Revisionsnummer und Änderungsdatum
Änderungsprotokoll bei jeder Übergabe (was, wann, durch wen)
klare Verantwortlichkeit für Aktualisierung und Versionsführung
Möglichkeit zur digitalen Rückmeldung von Änderungen durch FM (z. B. via CAFM-Ticket)
Dokumentation und Archivierung Alle CAD- und Begleitdaten sind: zentral im DMS / CAFM / Betriebshandbuch archiviert
struktur- und versionssicher abgelegt (z. B. Planstand P03, FM-Übergabe)
langfristig abrufbar für Betrieb, Umbau, Instandsetzung und Auditierung
Sicherung auf redundanten Systemen gemäß IT-Richtlinie
Lesbarkeit auch bei Softwarewechsel durch offene Formate sicherstellen